Borkenkäfer lockt seltenen Zugvogel in Sauerländer Wälder

Stand: 10.05.2024, 07:00 Uhr

Forschende der Uni Osnabrück haben im Arnsberger Wald eine Entdeckung gemacht: Offenbar bieten die Borkenkäfer-Flächen einen idealen Lebensraum für den gefährdeten Wiedehopf.

Borkenkäfer bieten dem Wiedehopf reichlich Jagdmöglichkeiten | Bildquelle: picture alliance

Der Wiedehopf kommt seit einigen Jahrzehnten in Deutschland nur noch selten vor. Die Population des auffälligen Zugvogels gilt laut NABU wegen fehlender Lebensräume als gefährdet. Jetzt berichten Forscherinnen und Forscher der Universität Osnabrück von Vogelsichtungen in den Sauerländer Wäldern, zuletzt im Arnsberger Wald.

Dass der Vogel sich dort wieder auszubreiten scheint, hat offenbar mit dem Borkenkäfer zu tun. Denn vor allem auf den Borkenkäfer-Schadflächen wurde der Wiedehopf gesichtet. Dort findet der Insektenfresser viel Futter.

Ideale Bedingungen auf Kahlflächen

Auf dem vom Borkenkäfer befallenen Flächen entsteht neuer Lebensraum | Bildquelle: WDR/Heiko Jaeckel

Außerdem mag der Wiedehopf es warm, auch deshalb fühlt er sich auf den kahlen Flächen mit viel Sonnenlicht wohl. Im angrenzenden Wald könnte er sogar geeignete Brutplätze finden. Zum Brüten nutzt er Spechthöhlen, Nischen, Mauerspalten, Steinhaufen oder auch Nistkästen. Mit seinem schwarz-weißen Federkleid, den orangenen Scheitelfedern und dem besonders langen Schnabel ist der seltene Vogel leicht zu erkennen. Er ist einer der auffälligsten heimischen Brutvögel.

Erfassung bis Mitte Juni

Noch bis Mitte Juni erfassen die Forscherinnen und Forscher auf insgesamt 50 Waldflächen in den Sauerländer Wäldern die dort brütenden Vögel.

Borkenkäfer lockt seltenen Zugvogel in Sauerländer Wälder WDR Studios NRW 10.05.2024 00:46 Min. Verfügbar bis 10.05.2026 WDR Online

Über dieses Thema berichtet der WDR am 10.05.2024 auch im Hörfunk auf WDR 2.

Unsere Quellen:

  • Naturschutzbund Deutschland e.V.
  • WDR-Reporterin
  • Universität Osnabrück