Ein Besucher sitzt allein in einer Kirche.

Kirchengemeinde Siegen: Ermittlungen wegen sexualisierter Gewalt eingestellt

Stand: 26.04.2024, 16:31 Uhr

Die Staatsanwaltschaft Siegen hat die Ermittlungen gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des Evangelischen Kirchenkreises Siegen wegen mutmaßlicher sexualisierter Gewalt eingestellt.

Die Ermittlungen liefen seit November 2023. Der Mann soll, laut Vorwürfen, Ende der 90er Jahre junge Männer und Jugendliche missbraucht haben.

Die Staatsanwaltschaft hatte dem Beschuldigten vorgeworfen, seine Stellung in der Siegener Musikszene ausgenutzt zu haben, um sich Musikschülern sexuell zu nähern. Er ist mittlerweile in Rente.

Bei zwei Betroffenen, die damals minderjährig waren, konnte die Staatsanwaltschaft eine Straftat feststellen. Die Fällle waren aber verjährt. Bei vier weiteren Männern, die damals volljährig waren, hatte die Staatsanwaltschaft keine Straftat nachweisen können.

Fall bewegte ehemalige Vorsitzende der evangelischen Kirche zum Rücktritt

Während der Ermittlungen wurden auch Vorwürfe gegen die ehemalige Vorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland erhoben. Anette Kurschus war im Zeitraum der angeblichen Taten Pfarrerin in Siegen und soll über die Vorfälle informiert worden sein, aber nichts unternommen haben. Das hatten zwei Zeugen eidesstattlich gegenüber der Siegener Zeitung versichert. Kurschus hatte das immer bestritten.

Als Reaktion auf die Vorwürfe war Kurschus von ihren beiden Ämter als Vorsitzende der EKD und Präses der westfälischen Landeskirche zurückgetreten. Sie arbeitet jetzt als Pastorin und Seelsorgerin in Bielefeld. Nachfolgerin als Ratsvorsitzende der EKD ist zur Zeit kommissarisch Kirsten Fehrs.

Unsere Quellen:

  • Staatsanwaltschaft Siegen
  • dpa

Kirchengemeinde Siegen: Ermittlungen wegen sexualisierter Gewalt

WDR Studios NRW 26.04.2024 00:53 Min. Verfügbar bis 26.04.2026 WDR Online


Über dieses Thema berichtet der WDR am 26.04.24 auch im Hörfunk auf WDR2 und im Fernsehen in der Lokalzeit Südwestfalen um 19.30 Uhr.