UKW – das analoge Radio

Informationen zur Technik

In Deutschland wird wie in den meisten Ländern der Welt für UKW-Rundfunk der Frequenzbereich 87,5 MHz bis 108 MHz genutzt.

Dies ist das sogenannte Band II im VHF-Bereich, der insgesamt von 30 MHz bis 300 MHz reicht (very high frequency).

Das Nutzsignal besteht aus dem eigentlichen Tonsignal und digitalen Zusatzdaten.

Das Tonsignal wird analog mit Hilfe der Frequenzmodulation (FM) übertragen. Diese Modulationsart sorgt für eine sehr störungsarme Übertragung des Tonsignals.

Die digitalen Zusatzdaten werden mit Hilfe des technischen Standards RDS (Radio Data System), übertragen. Dabei wird das digitale Modulationsverfahrens BPSK (Binary Phase Shift Keying) genutzt.

Die insgesamt für das Nutzsignal verwendete Kanalbandbreite von 300 kHz erlaubt eine sehr gute Tonqualität.

Die UKW-Frequenzen werden für die terrestrische Übertragung, also die Übertragung über die Luft, in einem Raster von 100 kHz vergeben. Die Kanäle von 300 kHz Bandbreite überlappen sich also. Um Störungen zu vermeiden, müssen nicht nur Sender, die auf der gleichen Frequenz senden, sondern auch Sender auf benachbarten Frequenzen, räumlich gewisse Mindestabstände einhalten. Der UKW-Frequenzbereich ist inzwischen so dicht mit Sendern belegt, dass es schwierig ist, freie Frequenzen für neue Sender zu finden. Für Sender mit hoher Reichweite gibt es in Deutschland und den benachbarten Ländern praktisch keine freien Frequenzen mehr.

Die Tonsignale werden auf UKW zumeist in Stereo übertragen, beim WDR gilt dies für alle Programme. Zusätzlich zu diesem Stereosignal werden Zusatzdaten übertragen, zum Beispiel der Programmname, Texte wie Titel und Interpret, alternative Frequenzen oder Verkehrsfunkdaten.

Die UKW-Versorgung wird seit mehreren Jahrzehnten nach international anerkannten Regeln so geplant, dass einwandfreier Stereo-Empfang mit einer auf den Sender gerichteten Antenne in 10 m Höhe gewährleistet ist. Diese Planungsgrundlage gilt auch heute noch, obwohl UKW-Programme sehr häufig mit tragbaren Geräten oder im Auto gehört werden. Gilt ein Ort nach diesen Regeln als versorgt, ist dort im Allgemeinen mit Geräten mit Teleskopantenne oder im Auto zumindest einwandfreier Empfang in Mono möglich.

UKW-Wellen breiten sich weitgehend geradlinig aus. Sie reichen deshalb nur wenig weiter als bis zum optischen Horizont. Die reichweitenstärksten Sender des WDR können Zuhörer bis zu einer Entfernung von etwa 70 bis 80 km versorgen, sofern keine Berge oder Gebirgszüge dies verhindern. Unter sehr günstigen Bedingungen sind auch bis zu 100 km möglich. Um ganz Nordrhein-Westfalen versorgen zu können, ist für jedes Programm eine ganze Reihe von Sendern notwendig, eine sogenannten "Senderkette".

Die WDR-Programme werden in Nordrhein-Westfalen auf UKW über 106 Frequenzen an 27 verschiedenen Senderstandorten verbreitet. Damit ist eine so gut wie flächendeckende Versorgung mit den Programmen 1LIVE, WDR 2, WDR 3, WDR 4 und WDR 5 gewährleistet. Das Programm COSMO wird über einen einzelnen Standort hoher Leistung ausgestrahlt und erreicht etwa 60 Prozent der Bevölkerung und 40 Prozent der Fläche in Nordrhein-Westfalen.